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Letzter Vorhang

Letzter Vorhang für Gröditscher Theater-AG-Leiterin

GRÖDITSCH Gudrun Schreiber, die Leiterin der Theater-Arbeitsgemeinschaft (AG) der Grundschule Gröditsch, wird heute verabschiedet. Danach beginnt für sie die Freizeitphase ihrer Altersteilzeit.

Blumen für die langjährige Theater-AG-Leiterin: Gudrun Schreiber wurde an der Gröditscher Grundschule für ihre Arbeit mit den jungen Talenten gewürdigt und wird heute verabschiedet. Foto: Jens Golombek

37 Jahre Theater-AG In den 37 Jahren, die sie im Schuldienst verbrachte, war sie auch dem Schultheater verpflichtet. „Wir haben nicht nur Märchen aufgeführt. Auch Kabarett, Shows und moderne Stücke wurden in der Theater-AG inszeniert“, blickt Gudrun Schreiber im Gespräch mit der RUNDSCHAU zurück. „Zu DDR-Zeiten waren wir bei Betriebsfeiern gern gesehene Gäste. Davon konnten wir viel unternehmen.“ Über die Jahrzehnte habe sie viel Zeit und Aufwand in diese Aufgabe investiert. „Wenn man nicht die Leidenschaft hat, braucht man gar nicht erst anfangen“, sagt sie. Es sei immer schön gewesen, wenn Eltern bei Kostümen, Requisiten und Kulissen mitgezogen haben. „Besonders gefreut habe ich mich in jedem Jahr, wenn bei der Abendvorstellung viele ehemalige Mitglieder aus anderen Schulen aufgetaucht sind.“ Wenn die Kinder „am Ende richtig mitgehen, das ist das Größte“. Ob daraus auch richtige Schauspieler geworden sind, konnte Schreiber nicht sagen. „Aber mein eigener Sohn ist im Schauspielfach geblieben.“

Wie es mit der Theater-AG weiter geht, ist offen. Bisher habe sich keine Nachfolge gefunden. „Ich hoffe doch, dass sich jemand findet“, so Gudrun Schreiber. „Das kann man aber nur machen, wenn man mit im Schulbetrieb ist. Von Außen ist das sehr schwierig zu koordinieren. Die Unterstützung der Kollegen ist unbezahlbar.“ Ein Lieblingsstück aus den vielen, vielen Inszenierungen hat die Regisseurin und Produzentin Gudrun Schreiber bis heute nicht. „Es ist immer das am Schönsten, was man gerade spielt.“ Ihr letzter Vorhang als Regisseurin fiel kurz vor Weihnachten nach der letzten Szene von „Irrungen und Wirrungen im Märchenwald“. Dabei war, von fünfzehn Jungschauspielern einstudiert, Räuber Hotzenplotz im Märchenland unterwegs. Durch den Zusammenhalt der Bewohner konnte dieser schließlich zum Guten bekehrt werden. Noch einmal so viele Kinder der „Teenies“-Tanzgruppe rundeten die knapp einstündige Vorstellung ab. Reichlich Applaus Die Jungschauspieler wurden nicht nur mit reichlich Applaus, sondern auch mit Kinogutscheinen belohnt, mit denen sich die Arbeit ihrer großen Vorbilder bewundern können. Dirk Herrmann, Leiter der Gröditscher Schule, nutzte den Schlussapplaus, um Gudrun Schreiber zu danken. Diese gab den Dank für die Kulissen und Dekorationen an Schulhausmeister Paul Freiherr weiter. „Er hat uns immer wunderbare Bühnenbilder gezaubert und ist immer für uns da gewesen.“ „Die Stücke heute haben ganz toll zusammengepasst“, staunte Elke Lehmann. „Das sind ja hier richtige kleine Künstler.“ Axel Urban ergänzte: „Schade, dass wir bangen müssen, dieses Spektakel auch in Zukunft erleben zu dürfen.“ Er sei aber optimistisch: „Ich denke, so tolle Darsteller finden bestimmt wieder einen AG-Leiter.“ Jens Golombek